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Kurator'in für: Fundstücke Liebe, Sex und Wir Kopf und Körper
Theresa Bäuerlein schreibt am liebsten über die Hintergründe gesellschaftlicher Phänomene für verschiedene deutsche Medien. Themen, die sie dabei immer wieder faszinieren, sind Liebe und Sex mitsamt der dazugehörigen Industrie und Ernährungsfragen. Genau so gerne gräbt sie sich aber in jedes andere Thema ein, das ihren Kopf zum Surren bringt.
Weiß noch jemand, wie das war, als man ein bis zwei Tage die Woche einfach frei hatte? An denen man weder E-Mails oder Nachrichten an Kollegen schrieb, noch sich mit Einkaufen oder Hausputzen oder Serien-Marathon beschäftigte, und auch nicht die Kinder krampfhaft beschäftigte? Das hat sich Katrine Onstad gefragt, die Autorin dieses lesenswerten Textes.
Wir haben, sagt Onstad, das Wochenende getötet. Einerseits, weil wir es mussten: Die Bedingungen, unter denen wir arbeiten, haben sich geändert, viele haben verschiedene Jobs, die sie von überall erledigen können und müssen, alle sind immer erreichbar. Andererseits haben wir das Wochenende mit Tätigkeiten vollgestopft, die uns erschöpfen und unerfüllt zurücklassen. Selbst arbeitsfreie Wochenenden fühlen sich so nicht mehr nach Wochenenden an.
Onstad kam auf die wilde Idee, sich dem zu widersetzen und sich einfach wieder zwei Tage jede Woche freizunehmen. Das durchzuhalten ist schwer. Aber wenn man es schafft, bringt es einen der besten Zustände der Welt: Den der Zeitlosigkeit.
Quelle: Katrina Onstad theguardian.com
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In Großbritannien fühlen sich die Wochenenden tatsächlich noch mal weniger nach Wochenende an als in Deutschland. Viele Läden, Bibliotheken und Dienstleister haben auch sonntags geöffnet. Wer eine richtige Pause will, muss sich hier gefühlt mehr dafür anstrengen.
So sehr ich das persönlich nachvollziehen kann, so klassistisch und kurzsichtig finde ich den Text. Kaum ein Wort über die vielen Menschen, die an Wochenenden dafür sorgen, dass wir Eis essen, Zug fahren und in eine besetzte Notaufnahme gehen können. Auch nicht über die, die aufgrund vonf finanziellen Zwängen so viel wie möglich arbeiten müssen. Die Mittelschicht will verdammt noch mal ihr Wochenende zurück, an dem Charlotte doch leider wegen dem Gruppendruck Mandarin lernen musste. Allerdings nur wenn irgendwer (nennen wir sie spaßeshalber mal Mitmenschen) die Infrastruktur zur Verfügung stellt, um diese zwei freien Tage genießen zu können.
Och nöööö.
LG
Nils