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Kopf und Körper

Wir müssen uns das Wochenende wieder zurückholen!

Theresa Bäuerlein
Journalistin. Autorin. Seit (gefühlt) schon immer.
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Theresa BäuerleinDienstag, 23.05.2017

Weiß noch jemand, wie das war, als man ein bis zwei Tage die Woche einfach frei hatte? An denen man weder E-Mails oder Nachrichten an Kollegen schrieb, noch sich mit Einkaufen oder Hausputzen oder Serien-Marathon beschäftigte, und auch nicht die Kinder krampfhaft beschäftigte? Das hat sich Katrine Onstad gefragt, die Autorin dieses lesenswerten Textes. 

Wir haben, sagt Onstad, das Wochenende getötet. Einerseits, weil wir es mussten: Die Bedingungen, unter denen wir arbeiten, haben sich geändert, viele haben verschiedene Jobs, die sie von überall erledigen können und müssen, alle sind immer erreichbar. Andererseits haben wir das Wochenende mit Tätigkeiten vollgestopft, die uns erschöpfen und unerfüllt zurücklassen. Selbst arbeitsfreie Wochenenden fühlen sich so nicht mehr nach Wochenenden an. 

Onstad kam auf die wilde Idee, sich dem zu widersetzen und sich einfach wieder zwei Tage jede Woche freizunehmen. Das durchzuhalten ist schwer. Aber wenn man es schafft, bringt es einen der besten Zustände der Welt: Den der Zeitlosigkeit. 

Wir müssen uns das Wochenende wieder zurückholen!

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Kommentare 5
  1. Silke Jäger
    Silke Jäger · vor mehr als 7 Jahre

    In Großbritannien fühlen sich die Wochenenden tatsächlich noch mal weniger nach Wochenende an als in Deutschland. Viele Läden, Bibliotheken und Dienstleister haben auch sonntags geöffnet. Wer eine richtige Pause will, muss sich hier gefühlt mehr dafür anstrengen.

  2. Nils Pickert
    Nils Pickert · vor mehr als 7 Jahre

    So sehr ich das persönlich nachvollziehen kann, so klassistisch und kurzsichtig finde ich den Text. Kaum ein Wort über die vielen Menschen, die an Wochenenden dafür sorgen, dass wir Eis essen, Zug fahren und in eine besetzte Notaufnahme gehen können. Auch nicht über die, die aufgrund vonf finanziellen Zwängen so viel wie möglich arbeiten müssen. Die Mittelschicht will verdammt noch mal ihr Wochenende zurück, an dem Charlotte doch leider wegen dem Gruppendruck Mandarin lernen musste. Allerdings nur wenn irgendwer (nennen wir sie spaßeshalber mal Mitmenschen) die Infrastruktur zur Verfügung stellt, um diese zwei freien Tage genießen zu können.
    Och nöööö.

    LG
    Nils

    1. Theresa Bäuerlein
      Theresa Bäuerlein · vor mehr als 7 Jahre

      Und wie war das, was du beschreibst, vor zwanzig Jahren, Nils? Gab es diese Infrastruktur nicht?

    2. Nils Pickert
      Nils Pickert · vor mehr als 7 Jahre

      @Theresa Bäuerlein Da hast du natürlich recht. Teile dieser Infrastruktur gab es auch schon vor 20 Jahren. Trotzdem würde ich behaupten, dass das im Zuge der sich verdienstleistenden Gesellschaft immer mehr zugenommen hat. Bis hin zu einer Gegenwart, in der viele von uns nicht nur von diesen Dienstleistungen auch an Wochenenden umgeben sind, sondern sie auch einfordern/für selbstverständlich erachten. Und genau das scheint mir bei diesem Text der Fall zu sein.

      Wie gesagt: Ich kann das komplett nachvollziehen. Ich will auch mein Wochenende zurück. Allerdings sollte mir dabei schon klar sein, dass ich mir dieses Wochenende eben auch auf Kosten anderer leiste.
      LG
      Nils

    3. Theresa Bäuerlein
      Theresa Bäuerlein · vor mehr als 7 Jahre

      @Nils Pickert Da hat du Recht. Allein, dass früher die Läden um 18:30 zugemacht haben...das wiederum war darauf ausgelegt, dass es Hausfrauen gab, die um die Zeit einkaufen konnte.

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