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Klima und Wandel

Kein Ende des Ölzeitalters in Sicht

Nick Reimer
diplomierter Energie- und Umweltverfahrenstechniker, Wirtschaftsjournalist und Bücherschreiber
Zum Kurator'innen-Profil
Nick ReimerMittwoch, 21.02.2018

Erdöl ist jener fossile Energieträger, der (in der Regel) die größte Energiedichte besitzt - und damit auch das größte Potential, bei seiner Verbrennung Treibhausgase zu produzieren. Die schwarze, schmierige Flüssigkeit wird deshalb auch gern als "schwarzes Gold" bezeichnet, was im Zeitalter der menschgemachten Klimaerhitzung natürlich ein Euphemismus ist. Denn mitnichten ist das Ölzeitalter vorbei, wie es nach der Verabschiedung des Paris-Vertrages für den Klimaschutz hieß. Im Gegenteil: Wenn der "Energy Outlook" stimmt, den der Ölmulti BP alljährlich vorstellt, dann steigt der weltweite Hunger nach "schwarzem Gold" drastisch weiter an. Die Welt kommt sogar zu dem Schluss:

Gegen Öl und Atomkraft sind Öko-Energien chancenlos

Schlechte Zeiten also für den Klimaschutz: Auch die Internationale Energieagentur erwartet, dass die Ölnachfrage in diesem Jahr um 1,4 Millionen Barrel pro Tag steigt. 1 Barrel (ein Fass) sind 159 Liter, der Ölverbrauch wird 2018 demnach 81,249 Milliarden Liter über dem des vergangenen Jahres liegen. BP gibt für 2016 einen Tagesverbrauch von 96,6 Millionen Barrel an, 1,6 Prozent mehr verglichen mit 2015.

Doch nicht nur der Verbrauch steigt weiter an, sondern auch die Produktion - vor allem wegen den USA. Die Internationale Energieagentur erwartet, dass die Produktion 2018 um täglich 1,7 Millionen Barrel steigt. Die Produktion steigt also um 300.000 Ölfässer mehr an, als die Nachfrage. Das macht Öl billig und den Kampf der Erneuerbaren tatsächlich umso schwerer.

Wenngleich der "Energy Outlook" von BP den Erneuerbaren eine boomartige Ausbreitung prophezeit. So werden erneuerbare Energieträger in den kommenden 20 Jahren "die mit Abstand am schnellsten wachsende Energieart bleiben", heißt es in dem Bericht: "Ihr Anteil wird sich verfünffachen."

Aber die Erdöl-Nachfrage dennoch nicht bremsen: Die Experten gehen davon aus, dass die Nachfrage bis mindestens 2030 weiter steigen wird. Und damit auch die weltweiten Emissionen.

Kein Ende des Ölzeitalters in Sicht

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