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Kurator'in für: Fundstücke Klima und Wandel
Strom, Wärme und Mobilität – das sind meine Themen. Ich arbeite seit 2008 als freier Energiejournalist u.a. für die Süddeutsche Zeitung, Spiegel Online, die Neue Zürcher Zeitung, für Riffreporter sowie für einige Fachzeitschriften.
Es ist gar nicht so einfach, ökologisch korrekt einzukaufen. Gut, dass es ein paar einfache Leitsätze gibt, an die man sich halten kann: Papier statt Plastik, Mehrweg statt Einweg, bloß kein Alu. Die Realität ist nur leider etwas komplexer, wie eine Recherche von vier SZ-Autoren zeigt. Sie haben gefragt: Unter welchen Bedingungen ist es sinnvoll, sich den morgendlichen U-Bahn-Kaffee in einen Mehrwegbecher füllen zu lassen? Sollten wir die mit großem Energieaufwand hergestellten Konservendosen meiden? Ist es klimafreundlicher, statt eines Kaffeekapsel-Automaten eine Siebträgermaschine zu verwenden, sodass man sich den Alumüll spart? An der Supermarktkasse lieber eine Papier- als eine Plastiktüte?
Die Antworten fallen immer gleich aus: Es kommt darauf an. Worauf – das stellen die Autoren prägnant dar. Und erinnern mit ihrer Recherche zugleich daran, dass es so etwas wie klimafreundlichen Konsum nicht gibt. Mit dem Mehrwegbecher aus Bambus lügen wir uns also gehörig was in die Tasche.
Quelle: Valentin Dornis, Julia Klaus, Vivien Timmler, Esther Widmann sueddeutsche.de
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Interessanter Piq. Nur leider hat der verlinkte Artikel mehr Löcher in der Argumentation als eine Papiertüte nach dem ersten Regen. So werden z.B. Polyester-Beutel gepriesen, weil „ihre Lebensdauer Jahre betragen“ kann. Das ist ja gerade das Problem bei Plastikmüll, oder? Beim Vergleich von Milchkartons (Tetra Pak) und anderen Verpackungen kommt die Glasflasche besonders gut weg – obwohl sie, laut Artikel, mindestens 15 Mal wiederverwendet werden muss und nicht weiter als 200 km transportiert werden darf. Sonst kostet das hohe Gewicht zu viel Energie. Prompt wird unter „Mythos 5“ das Glas genau wegen seiner Energiebilanz kritisiert: Wird es nur einmal verwendet, ist es kein bisschen besser als Konservendosen. Und beim Kaffee vergleichen die Autoren zwei ähnlich große Übel – Siebträgermaschine und Nespressokapsel-Automat. Ohne auf Alternativen wie Filterkaffee oder – mein Favorit – die AeroPress hinzuweisen: braucht Muskelkraft und kostet keine 30 Euro. (Aus Kunststoff, zugegeben, aber wiederverwendbar; meine AeroPress hat mindestens 2000 Kaffees hinter sich.) Als Fazit bleibt wohl nur: Oft gibt es keine richtige Wahl, sondern nur kleinere Übel. Und das Wichtigste bleibt: mitdenken.