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Ich bin Journalist und berichte über Kultur, Bildung und Ideen. Zum Beispiel über traurige Komiker, zärtliche Pornos und Ethikseminare für Frontex. Schreiben ist Denken. Und Staunen ist ein guter Anfang.
Als Redakteur arbeite ich für DIE ZEIT und ZEIT ONLINE im Hamburg-Ressort. Zuvor war ich Chefredakteur des Studierendenmagazins »Zeit Campus«. Ältere Texte von mir findet man auch auf »Spiegel Online«, in »Spex« und im »Missy Magazine«.
Studiert habe ich amerikanische Kultur, Medienkultur und Politik in Hamburg und Washington, DC, aktuell mache ich berufsbegleitend einen Master in Geschichte Europas in Hagen.
Ende September ist der Radiomacher Klaus Wellershaus gestorben. In dem Nachruf, den Christoph Twickel auf den Moderator der NDR-Sendung Musik für junge Leute geschrieben hat, klingt es so, als sei dies ein Anlass mehr, sich auch vom Radio als einem bedeutsamen Medium der Pop-Musik zu verabschieden.
Wellershaus, so schreibt Twickel, war ein „Pate des Neuen":
Er ließ den Beat, den Rock, den Punk, den Hip-Hop, den Postrock über den Äther laufen – und all die anderen Musikstile, die zu ihrer Zeit aktuell, aufregend und für den Mainstream befremdlich waren.
Automatisch kommen Assoziationen mit (dem 2004 verstorbenen) John Peel auf, der bei der BBC einen ähnlichen Ansatz verfolgte, nämlich der neuen Musik Gehör zu verschaffen, statt bloß das Vertraute und das Vertrautklingende zu spielen, in der Hoffnung, dass dann möglichst wenige Hörer wegschalten.
Diese Assoziationen sind gelernte. Ich wuchs nach Video Killed the Radiostar auf. Das dringende Bedürfnis, zu einer bestimmten Uhrzeit zu Hause zu sein, um eine bestimmte Sendung mit neuer Musik nicht zu verpassen, kenne ich – aber bei mir waren das TV-Sendungen auf MTV oder Viva Zwei.
Welche Bedeutung das Radio mal gehabt haben mag, erfuhr ich erst aus zweiter Hand. Wenn Ältere sagen, dass die Herausbildung lokaler Musikszenen im Nachkriegsdeutschland auch durch die Radiostationen der Besatzermächte zu erklären ist, finde ich das verblüffend. Demnach wäre es kein Zufall, dass Hamburg und Düsseldorf frühe Zentren des „britischen" Punks wurden, während in Hessen & BaWü die (von amerikanischen GIs gespielte) „schwarzen" Musiken wie Rap oder Techno frühe Blüten trugen.
In meiner pop-musikalischen Sozialisation waren solche medialen Regionalismen schon passé (nach 1990 gab es Fernsehen überall gleich), heute scheint mediale Verknappung (neue Musik nur zu einer bestimmten Uhrzeit!) insgesamt historisch geworden zu sein.
Ich trauere der Bedeutung des Radios nicht hinterher. Der Nachruf auf Klaus Wellershaus hat mich aber berührt.
Quelle: Christoph Twickel Bild: Gita Mundry/NDR zeit.de
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und es gibt eben doch einen Grund, dem Radio von damals hinterherzutrauern: "Anderthalb Stunden neue Musik im Öffentlich-Rechtlichen zur besten Sendezeit – ohne Quotendruck und Chart-Rotation" - wäre es dafür nicht wieder Zeit?