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Pop und Kultur

Krieg im Computerspiel und seine virtuellen Opfer

Christian Huberts
mächtiger™ Kulturwissenschaftler und Kulturjournalist
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Christian HubertsDienstag, 30.01.2018

Der Krieg gehört zu den langlebigsten und populärsten Sujets des Computerspiels. Spacewar! nannte sich 1962 gleich eines der allerersten Spiele am Computer. Er rechtfertigt ästhetisierte Materialschlachten und bildet die perfekte, narrative Metapher für endlose Konflikte zwischen Spielenden und Spiel. Rot gegen Blau. Terraner gegen Zerg. USA gegen Terroristen. Außen vor bleibt dabei meist die Gruppe der Zivilisten. Zunächst aus technischen Gründen und später auch aus moralischen. An ausreichend Performance zur Darstellung unbeteiligter Spielfiguren mangelt es nicht mehr, aber doch noch oft am Willen, sich mit diesem besonders problematischen Aspekt des Krieges auseinanderzusetzen. Zivilisten bringen Reibung und Ambivalenz in Spielwelten und unterbrechen damit den entrückten Flow. Und dennoch stellen immer mehr moderne Games die Frage nach der Rolle von Zivilisten zwischen den Frontlinien. In This War of Mine werden sie gleich selbst zu Protagonisten und in Spec Ops: The Line sind sie unentwirrbar in die Kriegshandlungen verwickelt. Für den SWR hat Katharina Röben ein hörenswertes Radiofeature produziert, das sich unter anderem mit diesen Beispielen auseinandersetzt und dazu Spielende, Medienwissenschaftler und Veteranen zu Wort kommen lässt. Oft selbst etwas zu sehr in den akustischen Bombast der Kriegsspiele verliebt, aber dennoch ein spannender Beitrag über Militainment, die Realität des Krieges und die Verantwortung der Kreativen.

Krieg im Computerspiel und seine virtuellen Opfer

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