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Pop und Kultur

Vandals: Puzzeln, Polizisten austricksen und über Street Art lernen

Christian Huberts
mächtiger™ Kulturwissenschaftler und Kulturjournalist
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Christian HubertsDonnerstag, 12.04.2018

Neben Gewalt, Sex und Drogen, gibt es noch einen leicht abgeschlagenen vierten Platz unter den Skandalthemen im Gaming: Graffiti. Das popkulturelle Feuerwerk Jet Set Radio stand in den USA kurzfristig unter dem Verdacht, Vandalismus zu fördern und Marc Eckō's Getting Up: Contents Under Pressure durfte in Australien erst gar nicht veröffentlicht werden, nachdem die ursprüngliche Altersfreigabe aufgrund der im Spiel dargestellten, illegalen Handlungen offiziell wieder revidiert wurde. Dass nun ausgerechnet der öffentlich-rechtliche Fernsehsender arte ein neues Game herausgibt, bei dem es im Kern darum geht, Wände mit der Spraydose zu »verschönern« und sich vor der Polizei zu verstecken, zeigt wohl auch die Fortschritte auf diesem Feld der kulturellen Panik.

Vandals wurde von dem Pariser Design-Studio Cosmografik entwickelt, die zuvor für arte bereits das Geschicklichkeitsspiel Type:Rider produziert haben. Ist Letzteres eine ziemlich direkte Kopie von Games wie Limbo oder Night Sky, ist ersteres kaum von den Puzzlespielen Hitman Go, Lara Croft Go oder Deus Ex Go zu unterscheiden. Immerhin, das Plagiat ist gelungen und das Alleinstellungsmerkmal ist sowieso ein anderes. Type:Rider liefert eine lehrreiche historische und ästhetische Einführung in die Kunst der Typografie und Vandals versucht etwas Ähnliches mit internationaler Street Art. In den Leveln des Spiels (die Straßen von Paris, New York, Berlin, São Paulo und Tokyo) sind die Werke von 40 berühmten Graffiti-Künstlern (u.a. Lady Pink, Keith Haring, Miss.Tic) sowie zugehörige Informationen versteckt. Wer mag, kann auch eigene Werke erschaffen. Wobei die fragwürdigen Ergebnisse dabei eher den Wunsch wecken, die Polizei möge diesmal Erfolg bei der Bekämpfung von Vandalismus haben.

Vandals: Puzzeln, Polizisten austricksen und über Street Art lernen

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