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Ich bin Journalist und berichte über Kultur, Bildung und Ideen. Zum Beispiel über traurige Komiker, zärtliche Pornos und Ethikseminare für Frontex. Schreiben ist Denken. Und Staunen ist ein guter Anfang.
Als Redakteur arbeite ich für DIE ZEIT und ZEIT ONLINE im Hamburg-Ressort. Zuvor war ich Chefredakteur des Studierendenmagazins »Zeit Campus«. Ältere Texte von mir findet man auch auf »Spiegel Online«, in »Spex« und im »Missy Magazine«.
Studiert habe ich amerikanische Kultur, Medienkultur und Politik in Hamburg und Washington, DC, aktuell mache ich berufsbegleitend einen Master in Geschichte Europas in Hagen.
In Zeiten niedriger Zinsen stecken Anleger ihr Geld in alles, was selten ist und vermutlich wertvoll bleibt: in Whisky, in Internetwährungen, in Kunst sowieso.
Auch Stradivari-Geigen und andere alte Musikinstrumente werden als Wertanlage genutzt. Das verspricht den Investoren nicht nur Sicherheit, sondern auch Gewinne, berichtet die Wirtschaftswoche:
Eine Analyse der US-Forscher Kathryn Grady und Philip Margolis ergab, dass die Käufe und Verkäufe von 320 alten italienischen Streichinstrumenten zwischen 1875 und 2012 eine jährliche Durchschnittsrendite von 3,3 Prozent eingespielt haben. Mehr als Investments in Kunstobjekte (2,3 Prozent) und zehnjährige US-Staatsanleihen (2,4 Prozent).
Einige Banken kaufen gezielt die Instrumente auf. Acht Stradivaris lagern demnach allein bei der österreichischen Nationalbank (insgesamt gibt es wohl um die 500 Stück).
Das ist ein Problem, so der hier gepiqde Artikel weiter – denn erstens werden durch die steigende Nachfrage die Instrumente teurer für Musiker. Und zweitens werden Geigen als Anlageobjekte dem Musikbetrieb in vielen Fällen ganz entzogen, nämlich irgendwo eingelagert. „Eine Tragödie für die Musik", sagt der britische Geiger Daniel Hope.
Immerhin gibt es einzelne Anlagedienstleister, die nicht nur teure Geigen suchen und kaufen, sondern ihren Investoren auch junge Musiker vorstellen, denen sie das Instrument leihweise überlassen können. So wird man – wie eine dieser Firmen wirbt – nicht nur Investor, sondern auch Mäzen.
Eine Win-Win-Situation. Solange dem Musiker mit dem Leihinstrument nicht der Geigenkoffer geklaut wird. Aber das ist eine andere Geschichte.
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