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Kurator'in für: Europa Volk und Wirtschaft
Jahrgang 1953
Studium der Elektrotechnik und Elektronik
Forschung / Lehre auf dem Gebiet der Wissenschafts- und Innovationstheorie
Entwicklung von Forschungsprogrammen im IKT-Sektor für verschiedene Bundesministerien und Begleitung der Programme und Projekte - darunter Smart Energy, Elektromobilität, netzbasiertes Lernen, Industrie 4.0
Nun im Un-Ruhestand
Schon die Corona-Krise zeigte, dass die eingefahrenen Gleise der Globalisierung nicht einfach fortgesetzt werden können. Auch der Ukraine-Krieg zeigt globale wirtschaftliche wirtschaftliche Netze und Abhängigkeiten auf, die eine Umorientierung erfordern. Hin zu mehr Autarkie und Regionalisierung? Heißt das aber auch weg von weiterer Globalisierung? Gibt es Trends hinter den aktuellen Krisen, die übersehen wurden und werden? Diese wichtige Frage stellt der Artikel.
Schon lange herrscht eine Selbstgefälligkeit, die die fundamentalen wirtschaftlichen Probleme der meisten Industrieländer einfach ignoriert. Krieg hin oder her, die hohe Verschuldung und die schwachen Investitionen, die viele westliche Volkswirtschaften kennzeichnen, werden wahrscheinlich zu einer Fortsetzung des schleppenden Wachstums des vergangenen Jahrzehnts führen.
Sicher werden Volkswirtschaften zukünftig stärker national ausgerichtet sein. Man wird mehr Autarkie fordern und stabilere nationale Versorgungsmodelle entwickeln müssen. Aber es stimmt auch, eine einfache Gegenüberstellung
von „De-Globalisierung“ und „Globalisierung“ klärt nicht, was wirklich geschieht. Denn der Kapitalismus hat schon immer gleichzeitig national und international operiert. Daher kann die wirtschaftliche Internationalisierung ohne weiteres mit einer verstärkten Ausrichtung auf nationale wirtschaftliche Belange koexistieren.
Zugleich würde eine starre Strategie in Richtung Autarkie mit hoher Wahrscheinlichkeit zu einem Zusammenbruch unserer Wirtschafts- und Sozialsysteme und damit der Demokratie führen. Andererseits sahen sich die Industriestaaten nach der Finanzkrise genötigt, ihre Volkswirtschaften zu schützen.
Der Autor zeigt dann auch, dass nach der Wirtschaftskrise die global orientierten Staaten einen eher versteckten Protektionismus praktizierten. Dieser verborgene Protektionismus von heute ähnelt demnach
dem der 30er Jahre. Regierungen wollen heute wie damals ihre krisenbedrohten nationalen Wirtschaften schützen. Daher war es die Finanzkrise von 2007-2008, und nicht die Pandemie oder die zunehmenden globalen Spannungen, die den Protektionismus antrieben. Der Crash hat die Grenzen der Verschuldung und der Finanzialisierung als Mittel zur Aufrechterhaltung des Gefühls von anhaltendem Wohlstand aufgezeigt. Obwohl wir also nach wie vor mit Schulden und Finanzialisierung leben, hat ihre relative Erschöpfung zu zunehmender Abhängigkeit von anderen Formen staatlicher Intervention geführt.
Als nach der Krise im Westen kein nennenswerter Aufschwung zu sehen war, griffen die Regierungen zu verstärktem Interventionismus – von ultralockerer Geldpolitik mit niedrigen Zinsen und quantitativer Lockerung bis hin zu einer Vielzahl von regulatorischen Maßnahmen, Beschaffungsverträgen sowie direkte Subventionen und Rettungsaktionen. Klar wird nun:
Neben den nationalen Problemen wie gestiegenen Schulden, Finanzblasen und dem Fortbestand nicht überlebensfähiger Unternehmen, schaffen solche Interventionen auch Spannungen zwischen den Ländern, denn diese Maßnahmen schaden letztlich auch anderen Ländern, selbst wenn das nicht beabsichtigt ist.
Von den inflationären Tendenzen ganz abgesehen. Das führt unweigerlich zu einer Erosion der internationalen wirtschaftlichen Zusammenarbeit. Die globalistische Utopie einer harmonischen Interdependenz geriet also schon vor dem Krieg in der Ukraine in „Konflikt" mit den realen globalen Gegebenheiten. All das war nicht geplant, aber die verdeckten Maßnahmen und Interessen wirken:
Die alten Normen der internationalen Kooperation sind schwächer geworden, weniger aus kalkulierter Feindseligkeit als aufgrund zunehmend drängender nationaler Probleme. Das Ergebnis ist, dass nationale Differenzen zunehmen. Die Erosion der internationalen Kooperation hat die diplomatische Maschinerie des Westens geschwächt, wie man vor dem Beginn der russischen Invasion deutlich erkennen konnte.
So meint der Autor, dass viele der internationalen Organisationen heute nicht viel mehr sind als Quasselbuden. Was mit der Pandemie besonders am Beispiel der WHO offensichtlich wurde. Der Krieg in der Ukraine mag den Westen kurzfristig wieder enger zusammenführen. Wie weit das gehen wird, wie Dominant Amerika bleibt, wie harmonisch die Kooperation abläuft, lässt sich nicht prognostizieren.
Voraussichtlich wird das Ergebnis des Krieges die Regionalisierung der Welt in amerikanische und chinesische Einflusszonen sein. Wo Europa da hinein passt, ob als unabhängige Region oder als Juniorpartner der USA, wird sich noch zeigen. Die Europäische Union kämpft zur Zeit noch mit dem Dilemma, ob und wieviel „strategische Autonomie“ sie entwickeln kann und in welchem Umfang sie weiter von der noch immer beeindruckenden technologischen und militärischen Macht der USA abhängig sein wird. Diese Ungewissheit bezüglich der Rolle Europas in der sich wandelnden Weltordnung ist selbst symptomatisch für ein potenziell fließendes und sich veränderndes globales Gefüge internationaler Beziehungen.
Richtig ist wahrscheinlich, dass sich Veränderungsprozesse beschleunigen werden. Die Erosion der amerikanisch dominierten Weltordnung geht weiter. Es liegt eine Phase der Instabilität vor uns – wirtschaftlich, politisch, militärisch und sozial. Dabei wird sich auch zeigen, ob und wie erfolgreich unsere Demokratien in chaotischeren Zeiten, im Umgang mit machtgeprägten Akteuren sowie anderen Wertewelten, sind.
Quelle: Phil Mullan www.novo-argumente.com
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